1.PC-Petterweil von 1986 e.V.

Kugel um Kugel bis zum Sieg

Von SUSANNE KREJCIK
Es sieht aus wie Boule, nennt sich aber Pétanque – und in Petterweil hat der Präzisionssport eine kleine Hochburg. Auch der Deutsche Meister kommt aus Karben und überzeugte nun bei seinem Heimturnier.
Uwe Annel, Sylvia Leyendecker, Frank Maurer und Daniel Reichert (von links) spielen sich ein.
Karben.

Der Pétanque Club Petterweil (PCP) hat am Samstag zum 30. Mal sein Mitternachtstriplette-Turnier veranstaltet. „Man kann es schon als Traditionsturnier bezeichnen“, sagten Heiko Hoffmann, Vorsitzender, und Sylvia Leyendecker, seine Vertreterin. „Wir freuen uns, dass Jung und Alt mitmachen und dass viele Gäste von außerhalb gekommen sind, etwa aus Aschaffenburg und Dieburg.“

Die Gäste, die die weiteste Anreise auf sich nahmen, kam aus Frankreich. Kein Wunder, ist es doch das Mutterland des Pétanque, einer Unterart des Boule-Spiels, die sich auch hierzulande zunehmender Beliebtheit erfreut.

Das Turnier dauere in der Regel bis Mitternacht, daher die Bezeichnung Mitternachtstriplette, erzählte Hoffmann. „Bei allem sportlichen Ehrgeiz ist uns auch die Gemütlichkeit wichtig.“ So werde mindestens einmal im Verlauf des Turniers gegrillt. Auch am Wochenende wurden die Teilnehmer von Vereinsmitgliedern mit Getränken, Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen versorgt. Bevor es losging, dankte Hoffmann allen Helfern und dem Team an der Theke.

Zehn gemischte Teams – Frauen und Männer, Jung und Alt – mit jeweils drei Teilnehmern traten gegeneinander an. Jedes Spiel dauert 45 Minuten. Die Regeln sind einfach: Zuerst wird die Zielkugel, „Schweinchen“ oder „Couchon“ genannt, geworfen. Dann werden die Kugeln – Boules – aus einem Kreis heraus gewuchtet, dessen Linie nicht übertreten werden darf. Der Zielkugel mit den eigenen Kugeln am nächsten zu kommen, lautet das Ziel.

Das Maßband entscheidet

Im Zweifel entscheide das Maßband, sagte Leyendecker.Für sie liege der Reiz dieses Turniers darin, dass die Teilnehmer unterschiedliche Leistungsniveaus hätten. So spiele sie selbst erst seit kurzer Zeit Pétanque. Gemeinsam mit ihrem Team musste sie im Verlauf des Turniers auch gegen sehr erfahrene Spieler antreten. „So lernt man es“, sagte Leyendecker. Unter den Teilnehmern waren Daniel Reichert aus Petterweil, der Deutsche Meister im Doublette 2018, sowie Marco Kowalski, Vize-Europameister bei den jungen Erwachsenen.

Ein weiterer Reiz liege beim Pétanque in der Bodenbeschaffenheit. Der Boden besteht aus einem Sand-Kies-Gemisch. „Einerseits ist der Bodenbelag eine Herausforderung, andererseits ist er für alle Spieler gleich“, erklärte Leyendecker. Zudem gebe es Teilnehmer, bei denen der Spaß im Vordergrund stehe, während andere mit viel sportlichem Ehrgeiz spielten, berichteten die Pétanque-Experten.

Neuer Standort

Der Verein – mit 120 Mitgliedern – sei sehr zufrieden über den neuen Standort am Ortsrand von Okarben, sagte Hoffmann. Die Spieler hätten vor allem mehr Platz, „so können wir statt wie bisher auf sechs nun auf zehn Bahnen spielen“. Und der Verein könne die Spielfläche nach und nach vergrößern, auch über den Bau einer Halle werde nachgedacht.

In Anspielung auf die nachtschlafende Zeit des Turnier-Finales bekamen die Sieger übrigens anstelle von Pokalen Eulen aus Ton. Sieger wurde das Team mit Uwe Annel, Frank Maurer und Daniel Reichert.

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